Leidest du unter Stimmungsschwankungen, Schlafstörung, Hautproblemen oder irgendwelchen hormonellen Beschwerden? Dann ist Hormonyoga eventuell genau das richtige für dich.

1. Was sind Hormone und wie funktioniert unser Hormonsystem?

Das Wort „Hormon“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie „in Bewegung setzen, antreiben, anregen“. Gemeint ist hiermit, dass Hormone verschiedene Prozesse und Stoffwechselfunktionen im Körper „anregen“ und deren Arbeit „antreiben“.

Hormone sind chemische Botenstoffe, die in speziellen Drüsen erzeugt werden. Unsere Eierstöcke sind die Haupterzeuger der beiden wichtigsten weiblichen Hormone: Östrogen und Progesteron.

Unser Hormonsystem ist ein sehr komplexes System, an dem viele Schnittstellen beteiligt sind, die funktionieren und miteinander kommunizieren müssen. Dieses System ist sensibel und daher auch sehr störanfällig.

Wir können es mit einem Mobile oder Uhrwerk vergleichen. Wenn an einer Stelle etwas nicht stimmt, hat das immer Auswirkungen auf das ganze System. Das macht die Ursachenforschung für hormonelle Probleme sehr komplex.

Unser Gehirn, unser Nervensystem und unser Hormonsystem arbeiten eng zusammen.

Hormonyoga

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2. Welche Drüsen sind für die Hormonproduktion zuständig?

Die wichtigsten Drüsen zur Bildung weiblicher Hormone sind Eierstöcke, Hypophyse, Schilddrüse und auch die Nebennieren. Bei den Übungen des Hormonyoga lenken wir die Energie zu den jeweiligen Drüsen.

3. Welche Faktoren regen die Hormonproduktion an?

Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass gesunde Lebensgewohnheiten Faktoren sind, die die Hormonproduktion anregen. Hierzu zählen Bewegung am besten an der frischen Luft, richtige Ernährung, positive Lebenseinstellung und Vermeidung von Stress, nicht rauchen, reduzierter Kaffee-, Alkohol- und Zuckerkonsum.

4. Welche Faktoren beeinträchtigen die Hormonproduktion?

Es gibt äußerliche Faktoren, die die Hormonerzeugung beeinträchtigen und aus dem Gleichgewicht bringen. Hierzu zählen insbesondere sitzende Lebensweise, Stress und emotionales Trauma, falsche Ernährung, Rauchen, übermäßiger Kaffee- und Alkoholkonsum, Magerkeit und intensives Körpertraining.

Es gibt aber auch Krankheiten, die die Hormonerzeugung stören. Hierzu gehören zum Beispiel Schilddrüsenunterfunktion, Schilddrüsenüberproduktion, Tumore, Lupus (Autoimmunerkrankung, die die Eierstöcke angreift) sowie polyzystische Eierstöcke.

5. Was sind Symptome bei hormoneller Dysbalance?

Einige Beispiele für Symptome hormoneller Dysbalance sind:

Haarausfall: Die Gesundheit und Pracht unserer Haare ist eng mit unserem Hormonhaushalt verknüpft. Bei uns Frauen sind Östrogen und Progesteron verantwortlich für einen gesunden Haarwuchs.

Häufig ist Haarausfall erblich bedingt. Die Haarwurzeln reagieren empfindlich auf Testosteron und die Haare werden mit den Jahren immer dünner.

Ebenso wirkt sich Stress negativ auf unsere Haarpracht aus und spielt die Hauptrolle bei akutem und chronischem Haarausfall. Vermeide also Stress, insbesondere Dauerstress. Massiere regelmäßig deine Kopfhaut und Verspannungen zu lösen. Kopfhautmassagen helfen das Nervensystem zu entspannen, wirken positiv auf die Durchblutung der Kopfhaut und kräftigen die Haarwurzeln. Meide übermäßige Hitze auch beim Haarewaschen und direkte Sonneneinstrahlung. Beides schwächt die Haarwurzeln. Meide Zucker und Koffein und iss wenig Fleisch. Ansonsten achte auf ausreichen Eisen, Zink, Vitamin B12, Magnesium und bevorzuge hochwertige pflanzlichen sowie tierische Proteine.

Neben Hormonyoga können die das Kreisen der Beine (Padachakrasana) sowie die stehenden Vorbeuge (Uttanasana) unterstützen.

Stress: Grundsätzlich ist Stress für den Körper erstmal keine schlimme Sache.Stress ist die Aktivierungsreaktion des Organismus auf Anforderungen und Bedrohungen (Stressoren). Stressoren bieten uns die Möglichkeit zu wachsen und können zur Steigerung unserer Leistungsfähigkeit führen. Dies bezeichnet man als positivem Stress. Positiver Stress setzt positive Energien frei und ermöglicht uns in dieser Phase leistungsfähiger zu sein. Wichtig ist, dass er sich mit Entspannung abwechselt und der Körper nicht in einen dauerhaft angespannten Zustand kommt.

Wenn der Stressor allerdings neu ansetzt, bevor der Organismus die nötige Zeit hatte, sich zu erholen, kann das zu einer kontinuierlichen Abnahme der Leistungsfähigkeit führen. Dies ist was meist als Stress bezeichnet wird. Hier handelt es sich um wiederkehrende Be- bis Überlastungen, die uns unserer Energie rauben, erschöpfen und ein Gefühl von Handlungsunfähigkeit oder Hilflosigkeit hinterlassen. Oftmals ist uns das gar nicht bewusst, denn die Stressoren wirken unterschwellig immer. Uns fehlen dann aber Entspannungsphasen und wir verharren in erhöhter Anspannung. Unsere Atmung bleibt unregelmäßig, der Herzschlag beschleunigt, der emotionale Bereich verharrt in einem hyperaktiven Zustand. Unser Stoffwechsel arbeitet nicht ausgeglichen. Folge von alledem können dann Magen-Darm-Probleme, Schlafstörungen, Allergien, Herzkreislauf-Krankheiten oder Nebennierenerschöpfung sein.

Aber was hat das alles mit Hormonen zu tun?

Stress wirkt sich schädlich auf unserer Hormonerzeugung aus. In vielen Fällen kommt es zu einem plötzlichen Hormonabfall. Denn was passiert, wenn wir Stress empfinden. In Gefahrensituationen wird der Sympathikus aktiviert. Er ist Teil unseres Nervensystems. Der Sympathikus stimuliert die Nebennieren. Diese schütten die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin aus. Dadurch wird Energie bereitgestellt, dass unser Organismus die erhöhte geistige und/oder körperliche Leistung erbringen kann. Als Stresshormon sind beide Hormone an der Flucht- oder Kampfreaktion (fight-or-flight-response) beteiligt.

Unser anderes bekanntes und sehr wichtiges Stresshormon ist Cortisol. Cortisol wird durch die Hypothalamus-Hypophysen-Aktivität ausgeschüttet. Wichtig für unsere Gesundheit ist, dass nach Beendigung der Stresssituation der Körper wieder Zeit für Regeneration und Erholung hat. Denn nachdem der Körper die Stresshormone ausgeschüttet hat ist eine sogenannte negative Rückkopplung notwendig. Das heißt, alles wieder zurück auf Normalzustand. Geschieht dies nicht kommt es zu körperlichen Störungen.

Was können wir also tun?

Durch gezielte Übungen können wir unser System unterstützen die vegetativen Funktionen ins Gleichgewicht zu bringen und den Rhythmus des Stoffwechsels zu normalisieren.

Wir können mithilfe von Meditation eine Selbstanalyse vornehmen. Im ersten Schritt können wir in uns hineinhorchen, welche Situation uns in uns negativ beeinträchtigt hat. Haben wir diese gefunden widmen wir uns im zweiten Schritt der Emotion. Wichtig ist hier, dass die Emotion ihre Kraft verliert.

Weiter können wir uns mit Atemarbeit (Pranayama) unterstützen. Hierzu eignen sich Wechselatmung (Nadi Shodana) und Atmen im Viereck (Samvritti). Beide Pranayamas haben eine beruhigende Wirkung und bringen Harmonie in unsere emotionalen Reaktionen.Als Körperübung (Asana) eignet sich das Krokodil (Suptavakrasana). Diese Übung hat eine beruhigende Wirkung auf die Psyche und wirkt positiv auf Wirbelsäule und Nebennieren.

Stress

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Kopfschmerzen und Migräne: Viele Menschen leiden unter Kopfschmerzen und Migräne. Ursachen gibt es viele. Aber auch hier können hormonelle Schwankungen, Stress und unregelmäßiger Schlaf Ursache sein. Es empfiehlt sich Asanas und Bewegungsabläufe dynamisch und rhythmisch zu üben um die Muskulatur besser zu durchbluten, die Wirbelsäule beweglicher zu machen und dadurch zu entlasten.

Durch dynamisch und rhythmisch geübte Asanas kann sich die Nackenmuskalatur entspannen, die einen großen Druck auf die Wirbelkörper der Halswirbelsäule ausübt. Es hilft wenn dieser Bereich besser durchblutet wird. Wichtig ist, den Kiefer und die Augen bei allen Übungen bewusst zu entspannen.

Gestützte Asanas wie der gestützte Fisch oder die gestützte Schulterbrücke helfen das Nervensystem zu beruhigen.

Als Atemübungen eignen sich hier der siegreiche Atem (Ujjayi), Wechselatmung (Nadi Shodana), Bienenatmung (Brahmari Pranayama), Freueratmung (Kapalabhati), Mondatmung (Bhedana Chandra Pranayama).

Ebenso hilfreich kann die Visualisierung der Wurzeln, eine absteigende Energielenkung oder eine Visualisierung des Mondes im Stirnraum sein.

Hitzewallungen: Das Symptom der Hitzewallungen in den Wechseljahren tritt bei ca. 75 Prozent der Frauen auf und kann in einigen Fällen bis viele Jahre nach der Menopause – also der letzten Regelblutung andauern. Verursacht werden die Hitzewallungen durch den Östrogenrückgang. Das Wärme regulierende System unseres Organismus ist aus dem Gleichgewicht. Das System registriert für bestimmte Körperzonen falsche Temperaturen. Hierdurch wird wiederum das vasomotorische System aktiviert. Arterien werden geweitet um die Durchblutung zur Wiederherstellung des thermischen Gleichgewichts zu erhöhen. Eine Hitzewelle wird ausgelöst. Erröten der Haut sowie starkes Schwitzen können uns dann zu schaffen machen.

Wähle Bekleidung im Zwiebelprinzip aus, damit du schnell Handeln kannst. Angenehm sind Strickjacken.

Linderung bei einer Hitzewelle können uns kühlende Atemübungen (Pranayama) bringen. Empfehlenswert sind hier die beruhigende Zungenatmung (Sitali Pranayama), kühlende Mondatmung (Bhedana Chandra Pranayama) und die Bienenatmung (Brahmari Pranayama).

Die Bienenatmung stimuliert zudem Hypothalamus und Hypophyse. Die Mondatmung kann uns bei Einschlafproblemen unterstützen.

Generell hilft in den Momenten ruhiges Atmen.

Als Asana kann dir helfen die Beine die Wand hoch zu legen (Viparita Karani). Dies ist eine sehr kühlende und regenerative Umkehrhaltung. Sie hilft das Nervensystem zu beruhigen, entlastet das Herz-Kreislauf-System, Wassereinlagerungen in den Beinen können abfließen. Wenn du diese Übung am Abend machst, ist sie zudem gut für den Schlaf.

Generell solltest du bei Hitzewallungen eher zu kühlen Speisen greifen und nichts Scharfes essen. Auch das Reduzieren von Kaffee, schwarzem Tee, Alkohol, Zucker und Weißmehlprodukten ist hilfreich. Zu empfehlen sind salzige und saure Speisen.

Hilfreiche Ätherische Öle sind Muskatellersabei, Orange und Lavendel. Pfefferminz kühlt bei akuten Hitzeschüben.

Hormonyoga

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6. Was ist Hormonyoga?

Hormonyoga ist eine Art dynamisches Yoga, das schnell zu Ergebnissen führen kann und das obgleich es speziellere Übungen und Techniken verwendet als das Hatha Yoga. Dennoch ist es einfach zu erlernen und zu praktizieren.

Es ist eine natürliche Unterstützung des Hormonhaushaltes vor, während und nach den Wechseljahren sowie bei hormonellen Dysbalancen, Menstruation und Kinderwunsch. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, den weiblichen Körper in seiner Hormonbalance zu unterstützen.

Bei Hormonyoga handelt es sich um einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem sanftes, dynamisches Yoga in Kombination mit Entspannungs- und Atemtechniken geübt wird. Vitalität und Wohlbefinden werden positiv beeinflusst und Stress reduziert. Bei regelmäßiger Praxis wirken die Hormonyogaübungen positiv ausgleichend auf das weibliche Drüsen- und Hormonsystem.

Hierfür wird eine Reihe von speziellen – die Hormonproduktion anregenden – Übungen praktiziert, die darauf ausgerichtet sind, dem Rückgang der Erzeugung weiblicher Hormone entgegenzuwirken, was charakteristisch für die meisten Symptome bei u.a. den Wechseljahren ist.

Daher ist Hormonyoga eine wunderbare Möglichkeit den Körper in seiner Hormonbalance zu unterstützen und kann vielen hormonell bedingten Problemen entgegen wirken. Es wird sowohl als natürliche Alternative, als auch als begleitende Maßnahme zu konventionellen Therapien eingesetzt.

Healing Wisdom bietet diesen tollen Hormon Yoga Workshop an! Mit aufgenommenen Videos kannst du bis zu 6 Monate Hormon Yoga Sequenzen üben. Du erhältst eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und ein unterstützendes Handout für eine erfolgreiche Praxis zu Hause.

7. Was kann ich mit Hormonyoga erreichen?

Hormonyoga – wie jede Art von Yoga – bearbeitet den Organismus als Ganzes und wirkt dabei auf verschiedenen Ebenen.
Auf physischer Ebene dient es der Kräftigung der Muskulatur, Erhöhung von Flexibilität und Beweglichkeit, besserer Haltung, Körpermodellierung und Erhaltung der Knochen.

Auf physiologischer Ebene wird die Hormonproduktion angeregt wodurch ein Vorbeugen von Krankheiten in Folge von Hormonrückgang oder –ungleichgewicht erreicht werden kann.
Auf psychischer Ebene kann es unterstützen bei Bekämpfung von Stress, Depressionen und Schlaflosigkeit.

Auf energetischer Ebene wird das Wohlbefinden gesteigert, eine Revitalisierung der für die Hormonerzeugung verantwortlichen Organe bewirkt, individuelle Energie (Chakren) aktiviert sowie die Aufnahme und Verteilung von Prana (Lebensenergie) verbessert.
Die Hormonyoga Reihe als eine ganzheitliche Übungsreihe nach Dinah Rodrigues wirkt auf den gesamten Körper, insbesondere auf die Eierstöcke, die Hypophyse und die Schilddrüse. Daneben werden auch die Nebennieren aktiviert.

8. Wann solltest du Hormonyoga praktizieren?

Vor, während und nach den Wechseljahren verschafft Hormonyoga den praktizierenden Frauen Erleichterung, die in dieser Phase mit hormonellen Symptomen wie Hitzewallungen, Gereiztheit, Migräne, Kopfschmerzen, unerklärliche Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, Ängste oder Schlafstörungen zu kämpfen haben. Es kann in dieser besonderen Wandlungsphase auch präventiv geübt werden.

Ebenso zeigt Hormonyoga eine positive Wirkung bei PMS, Periodenschmerzen oder anderen hormonellen Dysbalancen wie zum Beispiel dem Ausbleiben der Periode, zu kurzen oder zu langen Zyklen, bei Zwischenblutungen, fehlender Libido, Ein- und Durchschlafproblemen, Haarausfall, unreiner Haut und Vielem mehr.
Auch für Frauen mit Kinderwunsch oder Schilddrüsenunterfunktion kann Hormonyoga als natürliche Unterstützung dienen.

9. Wann darfst du Hormonyoga nicht praktizieren?

Hormonyoga darf nicht praktiziert werden bei hormonbedingtem Krebs, bei starker Endometriose, großen Myomen, starker Osteoporose, schweren Herzkreislauferkrankungen, behandlungsbedürftigen Depressionen, in der Schwangerschaft, bei Bluthochdruck und bei frischen Operationen im Bauchraum.

Bei Schilddrüsenüberfunktion sollte Rücksprache mit der Ärztin/ dem Arzt gehalten werden.

Carina
Hallo, ich bin Carina

Während meiner Karriere als Rechtsanwältin durfte ich feststellen, dass schwanger werden schon mit Mitte 30 herausfordernd sein kann. Meine Zeit des unerfüllten Kinderwunsches tat - umso länger sie dauerte - irgendwann einfach nur noch weh, machte mich traurig und einsam. Die Kinderwunschbehandlungen wurden zur extremen Belastung nicht nur für meinen Körper sondern auch für die Beziehung zu meinem Partner und auch Herausforderung im Job.

Heute bin ich glückliche und stolze Mutter von Zwillingen. Der Weg hin zu meinen Wunschkindern war sowohl körperlich als auch geistig und emotional extrem herausfordernd und kostenintensiv.

In den letzten Jahre durfte ich in verschiedenen Ausbildungen im Bereich von Frauengesundheit und Yoga lernen, dass es neben schulmedizinischen Kinderwunschbehandlungen auch alternative Möglichkeiten gibt, den Kinderwunsch zu unterstützen.

Heute begleite ich Frauen mit ganzheitlichen Maßnahmen wie Hormonyoga, Atem- und Entspannungstechniken wie z.B. Yoga Nidra durch hormonell herausfordernde Zeiten.

www.carinabeckerhamburg.de