Blasenentzündung, auch als Zystitis bekannt, ist eine häufige Harnwegserkrankung in Deutschland, die jedes Jahr Millionen von Menschen betrifft. Eine Blasenentzündung kann für viele Menschen eine schmerzhafte und herausfordernde Erfahrung sein.
1. Symptome einer Blasenentzündung
Eine Blasenentzündung ist oft schmerzhaft und kann mit verschiedenen unangenehmen Symptomen einhergehen. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Häufiger Harndrang, oft mit nur kleinen Urinmengen
- Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
- Trüber, übelriechender oder blutiger Urin
- Schmerzen im Unterbauch
- Ein allgemeines Gefühl von Unwohlsein
Diese Symptome können je nach Schweregrad der Entzündung variieren und sollten bei Auftreten ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden.
2. Hauptursachen von Blasenentzündungen
Es gibt verschiedene Faktoren, die zu einer Blasenentzündung führen können:
- Bakterielle Infektionen: Die häufigste Ursache ist eine Infektion mit Bakterien, meist Escherichia coli (E. coli), die aus dem Darm in die Harnröhre gelangen.
- Geschlechtsverkehr: Die Entzündung ist sexuell übertragbar. Besonders für Frauen besteht ein erhöhtes Risiko durch Geschlechtsverkehr an einer Blasenentzündung zu erkranken, da durch die mechanische Reibung die Schleimhäute der Vagina gereizt werden, wodurch es Erregern leichter fällt sich im Genitalbereich anzusiedeln und anschließend in die Blase aufzusteigen.
- Hormonelle Veränderungen: Veränderungen während der Menopause oder der Schwangerschaft können das Risiko erhöhen.
- Hygiene: Unzureichende oder übertriebene Hygiene kann das Gleichgewicht der Vaginalflora stören und Infektionen begünstigen.
- Geschwächtes Immunsystem: Erkrankungen oder Medikamente, die das Immunsystem schwächen, können das Risiko erhöhen.

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3. Anatomie der Harnwege
Die Harnwege bestehen aus verschiedenen Strukturen, die zusammenarbeiten, um Urin zu produzieren, zu speichern und aus dem Körper auszuscheiden. Die Hauptbestandteile sind:
- Nieren: Filtern das Blut und produzieren Urin.
- Harnleiter: Transportieren den Urin von den Nieren zur Blase.
- Blase: Ein muskulöses Organ, das den Urin speichert, bis er ausgeschieden wird.
- Harnröhre: Ein kurzer Kanal, der den Urin aus dem Körper leitet.
Bei Frauen ist die Harnröhre kürzer als bei Männern, was das Risiko von Blasenentzündungen erhöht, da Bakterien leichter in die Blase gelangen können.
4. Ayurveda und Blasenentzündung
In der ayurvedischen Medizin können verschiedene Faktoren zu Blasenentzündungen führen, darunter äußere und innere Einflüsse. Eine Blasenentzündung wird oft als eine Störung von Pitta Dosha betrachtet, da Pitta für das Feuer-Element steht und Entzündungen fördert.
Empfehlungen bei Blasenentzündung aus ayurvedischer Sicht:
- Der Verzehr von scharfen Speisen sollte reduziert werden. Ebenso sollten koffeinhaltige Produkte gemieden werden, da sie die Blasenschleimhaut reizen und das Wasserlassen erschweren können.
- Man sollte so viel Wasser wie möglich trinken.
- Frischer Zitronensaft, Kokoswasser, Cranberrysaft, Orangensaft, Zuckerrohrsaft und Ananassaft sind sehr vorteilhaft.
- Dazu wird empfohlen am besten saisonale Früchte wie Äpfel, Trauben, Pfirsiche, Beeren, Granatäpfel, Feigen und Pflaumen in großen Mengen zu essen.
- Probiotika, wie Joghurt und Kefir können helfen, Ungleichgewichte durch bakterielle Infektionen zu korrigieren.
- Die Verwendung von Zimt in der Küche und im Tee hat eine antibakterielle Wirkung.
- Kreuzkümmel wirkt hervorragend als Diuretikum, da es die Harnwege, die Blase und die Nieren reinigt, Abfallstoffe, Salz, überschüssiges Wasser, Verunreinigungen entfernt und Infektionen bekämpft.
- Ein Koriandergetränk nährt und kühlt die Harnwege und spült entsprechend die Giftstoffe aus.
- Die Ernährung sollte viele Ballaststoffe enthalten.
- Anstelle von herkömmlichem Salz kann rosa Himalayasalz, Steinsalz oder Meersalz, verwendet werden, da diese die Nieren und die Blase weniger belasten.
- Gurken haben einen hohen Wassergehalt und zählen deshalb ebenfalls zum empfohlenen Essensplan
- Sommerliche Ayurvedische Ernährung für ein ausgeglischenes Pitta Dosha
5. Hausmittel und natürliche Heilmethoden
Es gibt verschiedene Hausmittel und natürliche Heilmethoden, die bei einer Blasenentzündung helfen können:
- Trinken von Cranberrysaft: Der Saft der Beere kann verhindern, dass Bakterien an den Wänden der Blase haften.
- Warme Kompressen: Wärme hilft dabei, die Schmerzen im Bauch zu lindern.
- Probiotika: Diese unterstützen eine gesunde Bakterienflora im Körper.
- Bärentraubenblätter: Die Blätter sind ein natürliches Antiseptikum, das bei Harnwegsinfektionen hilfreich sein kann.
7. Yoga zur Vorbeugung von Harnwegserkrankungen
Diese Übungen stärken den Harntrakt und erhöhen die Effizienz der natürlichen und nützlichen Mikroben, die in der Harnröhren- und Afteröffnung vorhanden sind. Sie sollten als Teil einer regelmäßigen Yoga-Routine und unbedingt nach einer Harnwegsinfektion praktiziert werden. Es kann eine kleine Pause nach den Mahlzeiten eingelegt werden.
Malasana (Garland-Pose):
Malasana, auch bekannt als die Girlanden-Haltung, ist eine tiefe Hockposition. Sie fördert die Durchblutung im Beckenbereich, dehnt die inneren Oberschenkel und die Leistengegend und verbessert die Beweglichkeit der Hüften und Knöchel.
- Stelle dich mit den Füßen etwas breiter als hüftbreit auseinander.
- Beuge die Knie und senke das Gesäß, bis du in einer tiefen Hocke sitzt.Halte die Hände vor der Brust zusammen, als ob du beten würdest, und drücke die Ellbogen gegen die inneren Oberschenkel.
- Halte die Position und atme tief ein und aus.

Virasana (Hero-Pose):
Virasana, auch bekannt als die Heldenhaltung, dehnt die Oberschenkel, Knie und Knöchel und verbessert die Verdauung.
- Knie dich auf den Boden und setze dich zwischen deine Fersen, sodass dein Gesäß den Boden berührt.
- Halte den Rücken gerade und die Hände auf den Knien.
- Atme tief ein und aus und halte die Position für einige Minuten.

Gomukhasana (Cow Face Pose):
Gomukhasana, auch bekannt als die Kuhgesicht-Haltung, dehnt die Schultern, Hüften und Brust und verbessert die Haltung.
- Setze dich auf den Boden und überkreuze die Beine so, dass das linke Knie über dem rechten liegt.
- Bringe den linken Arm über den Kopf und beuge ihn, sodass die Handfläche zwischen den Schulterblättern liegt.
- Bringe den rechten Arm hinter den Rücken und versuche, die linke Hand zu greifen. Falls das nicht möglich ist nimm dir einen Gurt zur Hilfe.
- Halte die Position, atme tief ein und aus und wiederhole die Übung auf der anderen Seite.

8. Psychosomatik und Blasenentzündung
Mit Harnwegsinfektionen ist die Emotion der Angst verbunden. Angst ist die Emotion der Nieren und der Blase – den Organen, die mit dem Wasserelement assoziiert sind. Angst ist ein normales Gefühl, kann jedoch chronisch werden, wenn wir sie ignorieren. Große Veränderungen im Leben oder instabile, unsichere Lebensbedingungen können Angst verursachen und so Nierenprobleme hervorrufen – daher kommt auch der Ausdruck „sich vor Angst in die Hose (zu) machen“.
Vielleicht bist du dir einiger Ängste nicht bewusst. Die folgenden Fragen können helfen, diese Ängste zu identifizieren:
- Wo halte ich mich aus Angst oder Sorge zurück?
- Wo in meinem Leben habe ich Angst, loszulassen?
- An welchen alten Ideen und Groll halte ich fest?
- Wo fühle ich mich frustriert oder allgemein verärgert?
- Fühle ich mich in irgendeinem Bereich meines Lebens ausgenutzt?
- Wovor habe ich in meinem Leben Angst, etwas zu verlieren?
- Wo fühle ich mich gestresst oder überfordert, und wie kann ich dies reduzieren?
Ein weiterer Weg, um mit deiner Angst umzugehen, ist deine Ernährung. Laut Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) können folgende Lebensmittel helfen, emotionale Ungleichgewichte auszugleichen: Schwarze Bohnen, Walnüsse, Schwarzer Sesam, Pilze, Wasserkastanien, Seetang, Brombeeren, Schwarzer Tee, Psoralia-Wurzel, Lotos-Samen und Stephania-Wurzel.
Beruhigende Kräutertees wie Baldrian, Hopfen, Kamille und Melisse können ebenfalls hilfreich sein. Reduziere hingegen Milchprodukte, Salz, Fleisch, Zucker, stark kühlende Lebensmittel und Koffein – besonders wenn du sehr ängstlich bist. Wenn du dich eher lustlos und ängstlich fühlst, kann eine Tasse schwarzer oder grüner Tee guttun.
Neben Angst kann auch Stress eine emotionale Ursache für Blasenentzündungen sein. Stress und Schlafmangel können dem Körper erheblichen Schaden zufügen. Wenn der Körper Stress, egal ob physisch oder emotional, erfährt, setzt die Nebennierenrinde Hormone frei, die einen Entzündungsprozess auslösen und das Immunsystem schwächen können – was die Wahrscheinlichkeit einer Infektion erhöht. Daher ist es notwendig, Stress zu reduzieren, um Entzündungen vorzubeugen und das Immunsystem reibungslos funktionieren zu lassen. Obwohl wir stressige Situationen im Leben nicht vermeiden können, können wir immer wählen, wie wir damit umgehen. Denk daran: Nichts kann dich stressen, wenn du nicht zulässt, dass es dich stresst.
Du kannst deine Blasengesundheit unterstützen, indem du auf deine Gefühle achtest und Stress vermeidest, um deinen Körper in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen. Dein Geist, Körper und deine Seele sind miteinander verbunden – wenn eines aus dem Gleichgewicht gerät, wird alles aus dem Gleichgewicht geraten.
9. Abschließende Bemerkung
Persönliche Empfehlung von Ilana:
Die Kernursache der Blasenentzündung ist ein tiefer Gefühlskonflikt. Diese Erkrankung wird oft durch Emotionen wie Wut und Aggression ausgelöst, die nicht ausgedrückt und verarbeitet werden. Statt diese Gefühle zuzulassen, erstarrst du innerlich, schweigst und verharrst in einer Art emotionalem Stillstand. Du unterdrückst deine Aggressionen, was dich daran hindert, dich frei zu entfalten und weiterzuentwickeln.
Dieser Zustand der inneren Starre führt dazu, dass verdrängte Gefühle einen Ausweg suchen. Selbst deine Wut bleibt stumm, da du dich nicht traust, sie zu äußern. Du vertraust nicht auf die natürlichen emotionalen Prozesse deines Lebens und traust dich nicht, deine wahren Gefühle zu zeigen. Diese ständige Blockade hindert dich daran, im Leben voranzukommen, und hält dich in einer unbeweglichen Situation gefangen.
Um aus diesem emotionalen Gefängnis auszubrechen, schlage ich vor, deine Gefühle zuzulassen und auszudrücken. Lass die Friedenstaube hochfliegen und gewinne Klarheit über dich selbst. Es ist wichtig, deine Aggressionen zu äußern und den Grund für deine Wut zu erkennen, um inneren Frieden zu finden und am lebendigen Fluss deiner Gefühle teilzuhaben.
Öffne dich für deine spontanen Gefühle und genieße das Leben in all seinen Facetten – Düfte, Farben und Klängen. Breche, wenn nötig, mit alten Gewohnheiten, aber bleibe deiner wahren Natur treu. Ignoriere nicht länger die Energien in dir, sondern erlaube dir, aufzublühen. Lebe nicht nach den Erwartungen anderer, sondern aus deinem Herzen heraus.

Namaste, ich bin Ilana
Ich bin die Gründerin von Healing Wisdom.
Ich bin zertifizierte Ayurveda-Praktikerin, Yogalehrerin und Yogatherapeutin. Seit über 25 Jahren unterrichte ich Hatha Yoga und Meditation. Mein Stil, Healing Wisdom, ist aus mehreren Traditionen zusammengefasst, die mich in den letzten Jahrzehnten stark beeinflusst haben: Anusara, Hatha Flow, Yoga Therapie, Ashtanga, Iyengar, Restorative, Katonah und Ayurveda.
Healing Wisdom Yoga schöpft aus dem Ayurveda, der Yogaphilosophie und dem Leben selbst und versteht es, tiefe Lehren aus den heiligen Schriften zu nehmen und sie mit Klarheit und Einfachheit zu vermitteln.
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