Hallo meine lieben Leserinnen und Leser,
ich möchte euch heute von meinen persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen während meiner 3-wöchigen Ayurveda-Kur in Kerala, Indien, erzählen. Diese Reise war eine tiefgreifende Erfahrung, die nicht nur meine körperliche Gesundheit verbessert, sondern auch meine Seele berührt hat. Also lasst uns eintauchen in die Details der vergangenen drei Wochen:
1. Warum ich die Ayurveda-Kur gemacht habe?
Zunächst möchte ich über die Gründe sprechen, warum ich mich für diese Ayurveda-Kur entschieden habe. Mit 48 Jahren fühlte ich mich im Allgemeinen gesund, hatte jedoch einige gesundheitliche Probleme, die mich störten. Zum einen hatte ich seit einem Jahr eine trockene Stelle auf meiner Haut zwischen den Schulterblättern, die trotz verschiedener Behandlungsversuche nicht verschwand. Zum anderen befand ich mich in den Wechseljahren, was mir starke Hitzewallungen und Schlafprobleme bescherte. Dazu kamen immer wieder Schmerzen in meiner linken Schulter und den Hamstrings, die von übermäßigem Yoga-Training in der Vergangenheit herrührten.
Die Entscheidung für die Ayurveda-Kur basierte also auf dem Wunsch, diese Probleme anzugehen und meine Gesundheit und Vitalität auf ganzheitliche Weise zu verbessern.
2. Die ersten Tage im Ashram
Nach meiner Ankunft im Poonthottam Ayurvedasram wurde ich von Dr. Ravi, dem Leiter des Ashrams, begrüßt. Eine umfassende Anamnese wurde durchgeführt, bei der mein Blutdruck, Gewicht und viele Fragen zu meinem Lebensstil gestellt wurden. Diese Anamnese half dabei, meine Konstitution und mein Dosha-Ungleichgewicht zu bestimmen. Es stellte sich heraus, dass ich ein Pitta-Ungleichgewicht hatte, was die Grundlage für meine individuelle Behandlungsplanung bildete.
3. Die Snehapana-Phase
Die eigentliche Kur begann mit der Snehapana-Phase, einer Öltherapie, die darauf abzielt, Giftstoffe im Körper zu lösen. Über fünf Tage hinweg wurde mir medizinisches Ghee mit Kräutern verabreicht. Die Menge wurde allmählich erhöht, und dies war eine der herausforderndsten Erfahrungen meines Lebens. Die Tage waren von Übelkeit und Müdigkeit geprägt, und ich schlief oft nicht mehr als drei Stunden pro Nacht. Die Diät während dieser Phase bestand aus leichter Hirsesuppe und gedünstetem Gemüse.
Die Vorteile von Snehapana sind:
- steigert das Verdauungsfeuer (Agni) und verbessert die Verdauungsqualität
- entgiftet den Körper von innen und verhindert chronische Krankheiten
- stärkt das Immunsystem und stellt das Wohlbefinden wieder her
- reduziert Anzeichen des Alterns wie Faltenbildung, Verlust der Hautelastizität und macht die Haut weich
- reduziert Stress, der durch einen hektischen Lebensstil verursacht wird
- fördert die Langlebigkeit
4. Die Virechana-Behandlung
Nach der Snehapana-Phase folgte Virechana, eine therapeutische Abführung, um das überschüssige Pitta-Dosha aus meinem Körper zu eliminieren. Dieser Prozess war intensiv und half dabei, Verdauungsstörungen, Hautprobleme und andere gesundheitliche Beschwerden zu lindern.
Die Vorteile der Virechana-Therapie sind:
- gleicht das Pitta-Dosha aus
- schwemmt Toxine und überschüssigen Schleim aus dem Dünndarm aus, was die Verdauung verbessert
- beseitigt Stauungen in der Leber, was den Stoffwechsel verbessert
- unterstützt die Fettverdauung und hilft somit beim Abnehmen
- lindert viele gastrointestinäre Störungen
- verbessert den Zustand der Haut und hilft bei Hauterkrankungen, Hautausschlägen und Allergien
- unterstützt die Behandlung von Paraplegie, Hemiplegie, Gelenkerkrankungen usw.
5. Die Aufbauphase
Nach der intensiven Entgiftungsphase begann die Aufbauphase. Diese Phase dauerte sieben Tage und umfasste täglich etwa 2,5 Stunden Behandlungen mit speziell ausgewählten Ayurveda-Ölen. Diese Behandlungen umfassten Abhyanga (eine Ganzkörpermassage), Tailadhara (strömendes Öl auf dem ganzen Körper) und Shirodhara (kontinuierliches Gießen von Öl auf die Stirn). Diese Anwendungen halfen dabei, meinen Körper zu regenerieren und meine innere Balance wiederherzustellen.
6. Lepam und Navaradhaara
Die letzten sieben Tage meiner Kur waren geprägt von Lepam, einer lokalen Kräuterpasten-Anwendung, um Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren. Gleichzeitig erhielt ich täglich Abhyanga, Shiroabhyanga und Navaradhaara-Behandlungen. Bei Navaradhaara wurde eine hochwirksame, heilende Flüssigkeit kontinuierlich über meinen Körper gegossen, um weitere Toxine auszuleiten. Diese Behandlung war einzigartig für den Poonthottam Ayurvedasram und trug maßgeblich zu meiner Heilung bei.
Balance wiederherzustellen.
7. Gemeinschaft und Selbsterkenntnis
Was diese Reise besonders machte, war die Gemeinschaft mit anderen Patienten im Ashram. Wir teilten unsere Erfahrungen, Hoffnungen und Ängste. Es war erstaunlich zu sehen, wie unterschiedliche Menschen mit verschiedenen gesundheitlichen Herausforderungen von der Ayurveda-Kur profitierten.
Die Gemeinschaft der Patienten war vielfältig, und jeder von uns hatte seine eigenen Geschichten und Krankheitsbilder.
Ein Mann meines Alters litt beispielsweise unter Herz-Kreislaufproblemen und suchte hier nach einer ganzheitlichen Lösung. Eine Frau hatte Darmprobleme, die ihr das Leben schwer machten, und sie hoffte, im Ayurveda-Heilzentrum Linderung zu finden. Es gab auch einen jungen Mann mit Autismus, der mit seiner Mutter anreiste. Sie erzählte mir, dass er jedes Jahr für einige Wochen hierher kam, um die Toxine der Psychopharmaka auszuleiten. Die Kur half ihm, ruhiger und zugänglicher zu werden, und das berührte mich zutiefst.
Ein 28-jähriger Inder litt an schwerer Psoriasis, die sich zu Psoriasisarthritis entwickelt hatte. Er hatte in seinem Leben viele Medikamente ausprobiert, doch erst die Ayurveda-Behandlungen, mit denen er vor drei Jahren begonnen hatte, zeigten positive Ergebnisse und linderten seine Symptome. Er erzählte mir, dass er für weitere drei Jahre alle sechs Monate die Kuren machen werde, um vollständig zu heilen.
Dies waren nur einige Beispiele der vielen Patienten im Ashram, und die Vielfalt ihrer Gesundheitsprobleme zeigten mir die Stärke und Vielseitigkeit des Ayurveda.
8. Abschließende Bemerkung
“Ich erinnere mich an den Satz: ‘Die Magie, die du suchst, steckt in der Arbeit, die du vermeidest.’ Während meiner Kur wurde mir klar, wie viel Arbeit ich in meine Gesundheit investieren musste. Die Ayurveda-Behandlungen waren intensiv und manchmal herausfordernd, aber sie waren der Schlüssel zu meiner Heilung. Die Bereitschaft, die Arbeit anzunehmen, meine Gewohnheiten zu überdenken und aktiv an meiner Gesundheit zu arbeiten, zahlte sich aus.
Inzwischen wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass unser persönlicher Lebensstil unsere Genetik verändern kann. Gerontologen sind sich heutzutage sicher, dass nur etwa 30 % unserer Gene vererbt werden und 70 % durch unsere Lebensweise, Ernährung und Umwelt beeinflusst werden. Auf diese Weise kann Ayurveda und eine gesunde Lebensweise unsere Gene positiv beeinflussen. Da Gene maßgeblich darüber entscheiden, welche körperlichen und seelischen Eigenschaften bei einem Menschen entstehen, haben wir die Möglichkeit, nicht nur uns selbst, sondern auch kommende Generationen zu heilen.
Ayurveda ist jedoch auch Arbeit mit unseren Ahnen. Das bedeutet, dass wir uns mit Themen auseinandersetzen, die nicht nur von uns selbst, sondern auch von unserer Familie stammen und in uns verankert sind. Indem wir uns selbst heilen, tragen wir auch zur Heilung unserer Ahnen bei.
Während dieser drei Wochen habe ich nicht nur physische Veränderungen in meinem Körper erlebt, sondern auch eine tiefgreifende emotionale Transformation durchgemacht. Ich habe mich selbst neu kennengelernt, meine Grenzen erweitert und gelernt, auf meinen Körper und meine Bedürfnisse zu hören. Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, haben mich gelehrt, dass die wahre Magie darin liegt, sich für die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden einzusetzen.
Abschließend kann ich sagen, dass meine dreiwöchige Ayurveda-Kur in Kerala eine Reise der Heilung, Selbsterkenntnis und Gemeinschaft war. In zwei Jahren plane ich, zurückzukehren in den Poonthottam Ayurvedasram, um weiter an meiner Gesundheit zu arbeiten und die Magie des Ayurveda erneut zu erleben.”
Namaste, ich bin Ilana
Ich bin die Gründerin von Healing Wisdom.
Ich bin zertifizierte Ayurveda-Praktikerin, Yogalehrerin und Yogatherapeutin. Seit über 25 Jahren unterrichte ich Hatha Yoga und Meditation. Mein Stil, Healing Wisdom, ist aus mehreren Traditionen zusammengefasst, die mich in den letzten Jahrzehnten stark beeinflusst haben: Anusara, Hatha Flow, Yoga Therapie, Ashtanga, Iyengar, Restorative, Katonah und Ayurveda.
Healing Wisdom Yoga schöpft aus dem Ayurveda, der Yogaphilosophie und dem Leben selbst und versteht es, tiefe Lehren aus den heiligen Schriften zu nehmen und sie mit Klarheit und Einfachheit zu vermitteln.
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